Essen gehen in Florenz: Tipps für Restaurantsuche & Aperitivo [+Hoteltipps]

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Essen gehen in Florenz! Wie in anderen touristischen Städten auch, kann es durchaus eine Herausforderung sein, wenn man in Florenz gut und authentisch essen gehen möchte.
Ich möchte euch hier ein paar Tipps geben, wie ihr authentische Restaurants in Florenz findet, welche NoGos und Essgewohnheiten euch in Florenz und allgemein in Italien erwarten und euch auch einige traditionelle toskanische und florentinische Gerichte vorstellen.

Am Ende des Artikels gebe ich euch zudem Hoteltipps für Florenz. Alle Tipps in diesem Artikel beruhen auf meinen ganz persönlichen Erfahrungen!

Achtung, gleich vorneweg: Dieser Artikel enthält weniger Fotos, als ihr es normalerweise von mir gewohnt seid. Offensichtlich fotografiere ich beim Essen gehen in Florenz nicht so viel. Deshalb musste für das Cover-Bild auch ein Foto herhalten, dass nicht in Florenz, sondern im Chianti aufgenommen wurde.

mangi meglio vivi meglio

Besser essen, besser leben – so die eindeutige Botschaft im Mercato Centrale

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Essen gehen in Florenz: Wie findet man ein gutes authentisches Restaurant?

Ich glaube, jeder, der nach Italien reist, möchte gerne gut und authentisch essen. Aber in einer touristischen Stadt wie Florenz ist es nicht immer so einfach, ein Restaurant zu finden, dass nicht nur auf Touristen ausgelegt ist.

Dabei vorneweg: Nur, weil ein Restaurant auf Touristen ausgelegt ist, heißt es nicht automatisch, dass es keine gute Küche hätte. Es gibt durchaus Lokale, die Wert darauf legen, auch den Besuchern Qualität zu liefern. Aber seien wir ehrlich: Die Wahrscheinlichkeit, mit mittelmäßiger Küche zu überzogenen Preisen abgespeist, ist höher, wenn sich das Restaurant nur an Touristen richtet. Touristen sind einmalige Gäste. Haben sie eine schlechte Erfahrung gemacht, ziehen sie enttäuscht von dannen, aber sie würden eh nicht wieder kommen. Ein Lokal, das sich auch an Einheimische richtet, legt Wert darauf, dass die Gäste zurückkehren. Das ist überall so.
Aber manchmal hat man einfach Lust, den Ausblick bei einem Glas Wein zu genießen – auch wenn man weiß, dass man dafür extra zahlen muss.

Manchmal lohnt es sich, den Ausblick mitzubezahlen. Aber man muss wissen, worauf man sich einlässt

Hier ein paar Tipps zur Restaurantsuche in Florenz (die auch auf andere Orte Italiens anwendbar sind), mit denen ich bisher gut gefahren bin:

  • Tipp Nummer 1 zum Essen gehen in Florenz lautet deshalb: Esst nicht direkt an den touristischen Hauptorten. Zumindest nicht, wenn ihr authentische Küche und vernünftige Preise erwartet. Wer natürlich gerne am Domplatz sitzen möchte, um den Blick zu genießen, kann das tun, muss aber davon ausgehen, die Location mitzubezahlen.
    Ich würde an solchen Orten – und das gilt eigentlich für alle touristischen Städte in Italien – wenn, dann überhaupt nur ein Getränk konsumieren und zum Essen lieber woanders hingehen. Aber auch beim Aperitivo lässt man sich den Domblick bezahlen!
  • Je mehr ab vom Schuss ihr Essen geht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, ein authentisches Restaurant zu finden. Wobei authentisch hier bedeutet: Eines, das auch Einheimische frequentieren würden bzw. frequentieren.
    Geht also auch einmal weg von den Hauptrouten oder aus dem Zentrum. GoogleMaps macht die Suche heute sehr einfach und man muss nicht unbedingt mehr stundenlang herumirren, um außerhalb des Zentrums – wo die Restaurantdichte natürlich höher ist – ein gutes Restaurant zu finden.
  • GoogleMaps nutzen wir auf unseren Reisen und auch hier in Florenz tatsächlich häufig, um nach Restaurants zu recherchieren. Dabei studieren wir die Rezensionen ziemlich genau – vor allem die italienischen Rezensionen. Es ist nun nicht so, dass Nicht-Italiener nicht erkennen könnten, ob das Essen gut wäre, aber zum Beispiel legen US-Amerikaner zum Teil ganz andere Maßstäbe an, um einen Restaurantbesuch zu bewerten. Sie erwarten z.B. oft einen anderen Service, als er in Italien Standard ist. Italiener bewerten zwar natürlich auch den Service, aber v.a. die Qualität des Essens. Wenn man authentisch toskanisch essen möchte, hilft es also, die italienischen Bewertungen zu lesen (GoogleMaps übersetzt automatisch die Rezensionen, es steht aber immer die Originalsprache dabei).

Chianti mit Ausblick in Montefioralle im Chianti-Gebiet

  • Wenn ihr in Florenz essen gehen wollt, dann legt euren Lonely Planet zur Seite. Sobald ein Restaurant im Lonely Planet erwähnt wurde, wird es recht schnell zu einem Laden, bei dem die Touristen stundenlang Schlange stehen und das Ganze zur Massenabfertigung verkommt. Und man kann nur hoffen, dass die eigenen Lieblingslokale dort niemals aufscheinen werden.
    Das ist auch der Grund, warum ich hier keine konkreten Restauranttipps für Florenz gebe. Jeder Restaurant-Tipp der „draußen“ ist, wird über kurz oder lang dazu beitragen, dass der Ort nicht mehr ist, was er einmal war, als er empfohlen wurde.
  • Apropos Schlange stehen: Es gibt wahrlich keinen Grund, in Florenz für ein Essen in einer langen Schlange vor dem Restaurant zu warten. Die Bekanntheit verdanken diese Lokale selten der Qualität, sondern v.a. der Social Media-Präsenz oder eben der Erwähnung im Lonely Planet.
    Dennoch sehe ich vor gewissen Restaurants immer wieder ewig lange Schlangen. Glaubt mir: Belegte Panini, Pizza und gute Pasta gibt es auch drei Straßen weiter! Und wenn ihr wirklich UNBEDINGT in dieses eine Lokal wollt: Reserviert vorher.
  • Ein Restaurant, dass „Spaghetti Bolognese“ anbietet (die Soße heißt in Italien „ragù“ und man isst dazu keine Spaghetti, sondern unter anderem Tagliatelle oder Lasagne), bei dem es Bistecca Fiorentina in verschiedenen Zubereitungsarten gibt (die florentinische Bistecca isst man immer blutig, nie medium oder gar „cotto“), oder das damit wirbt, nichts für Coperto zu verlangen, ist ein Touristenlokal. Eigenartigerweise ist Pizza con Würstel nicht unbedingt ein Indikator, weil sich das Gericht gerade bei italienischen Kindern (aber nicht nur bei ihnen) seltsamer Beliebtheit zu erfreuen scheint.
  • Ebenso ist es nicht mehr unbedingt ein Indikator für ein Touristenlokal, dass die Speisekarte in mehreren Sprachen vorliegt. In sehr touristischen Städten sind auch die Lokale, die auch von Einheimischen gerne frequentiert werden, darauf ausgelegt, dass auch Gäste kommen, die des Italienischen nicht mächtig sind.

Absolute NoGos beim Essen gehen in Florenz (allgemein in Italien)

  • Ein absolutes NoGo ist Rauchen! In Italien gilt in sämtlichen gastronomischen Betrieben ein absolutes Rauchverbot – und das schon ziemlich lange. Zur Überraschung aller halten sich die Italiener sehr brav an diese Vorschrift, obwohl gefühlt alle hier rauchen. In den Außenbereichen ist das Rauchen normalerweise gestattet, aber in einigen Restaurants wird es auch jetzt immer populärer, dass man am Tisch auch draußen nicht rauchen darf. Dazu muss man dann ein paar Schritte abseits gehen.
  • Cappuccino nach dem Abendessen geht gar nicht! Also wirklich gar nicht! Der Cappuccino ist für die Italiener ein Morgengetränk, da sie Milch als Lebensmittel für das Frühstück ansehen. Nach 12 Uhr Mittag wird eigentlich kein Cappuccino mehr konsumiert.
    Freilich wird euch niemand den Kopf abreißen, wenn ihr am Nachmittag mal einen Cappuccino bestellt. Was ihr aber auf gar keinen Fall tun solltet: Cappuccino zum Essen bestellen (sofern ihr nicht ein süßes Teilchen esst) oder nach dem Abendessen zu trinken. Das ist für die Italiener ein absolutes Unding. Bestellt euch nach dem Essen in gut italienischer Manier einen Caffè – also einen Espresso. Falls ihr etwas Milch dazu wollt, bestellt einen Caffè Macchiato [sprich: Makkiato], also einen Espresso mit etwas aufgeschäumter Milch.

Cappuccino nach dem Abendessen? Absolutes NoGo in Italien!

  • Bistecca Fiorentina „well done“ oder medium bestellen. Die Bistecca Fiorentina gibt es in genau einer Zubereitungsart. Wenn ihr das nicht mögt, bestellt sie nicht!
  • in einem guten Restaurant zum Abendessen nur einen Teller Pasta bestellen.
    Zwar ist man in Italien keineswegs mehr so streng, wie man das früher immer behauptete, was die Einhaltung der klassischen Menüabfolge (dazu unten mehr unter „Toskanische Essgewohnheiten“) angeht, doch wer gerade in einem schickeren, besseren Restaurant zum Abendessen nur einen Teller Pasta bestellt, begeht doch einen Faux-Pas. Wenn ihr nicht so viel essen könnt, teilt euch einfach vorneweg ein Antipasto – und vielleicht hat hinterher ja doch noch ein Dolce Platz? Absolut niemand erwartet, dass ihr euch durch die viergängige Menüfolge hindurchquält und alleine Antipasto, Primo, Secondo und Dolce zu euch nehmt. Ich gestehe: Ich habe es ein paar Mal versucht und kaum je geschafft.
  • Lange Nudeln schneiden. Wirklich, nein – man schneidet keine Spaghetti und auch sonst keine langen Nudeln. Die Italiener nutzen dazu nicht einmal einen Löffel, sondern nur die Gabel, auf die die Nudeln aufgewickelt werden.
  • Spritz oder Cocktails zum Essen sind absolut unüblich. Häufig sieht man jemanden Pizza essen und gleichzeitig Aperol Spritz trinken – und ihr könnt jede Wette eingehen, dass es sich dabei um Touristen handelt. Ausnahme: Beim Aperitivo. Dann gibt es zum Spritz ein paar Häppchen. In Italien trinkt man Spritz und Cocktails entweder vor dem Essen als Aperitivo oder erst hinterher.

Die Institution der italienischen Bar

Die italienische Bar ist nicht unbedingt das, was man in Deutschland oder gar in den USA darunter versteht: Ein Ort, an den man nur abends geht, um dort ein paar Bier oder andere alkoholische Getränke zu trinken.
Die italienische Bar ist eine echte Institution und – wie ich einmal in einem Buch augenzwinkernd, aber treffend gelesen habe – in den kleinen Orten das „letzte Bollwerk des Patriarchats“. Wer einmal durch die tiefste italienische Pampa gereist ist, der weiß, dass sich in den Bars an den Piazze der kleinen Dörfer vor allem die alten Männer aufhalten und sehr viel seltener Frauen anzutreffen sind – abgesehen von der Barista, die häufig weiblich ist.

Brisighella in der Emilia-Romagna. Die Bar als „letztes Bollwerk des Patriarchats“

In den Städten ist das freilich ganz anders: Männer und Frauen sind hier gleichermaßen in der Bar anzutreffen – und zwar vom frühen Morgen bis zum späten Abend. Denn die italienische Bar wandelt ihre Funktion mit dem Tageslauf.

In der Früh gibt es hier das schnelle italienische Frühstück, mittags werden häufig einfache Pastagerichte angeboten (dann ist die Bar oft mit einem Schild „Punto Pranzo“ oder „Tavola calda“ versehen), am Abend trifft man sich hier zum Aperitivo, bevor es zum Abendessen weitergeht. Und den ganzen Tag über kann man hier Panini erstehen, seinen Caffè konsumieren, Zeitung lesen oder auch häufig Lotterielose und Tabak erstehen (wenn das Schild „Tabacchi“ darauf hinweist).

Tipp: Caffè al banco ist billiger!

Es gibt grundsätzlich zwei Modi, seinen Kaffee in Italien zu trinken: al banco oder al tavolo. Das heißt: An der Theke stehend oder am Tisch sitzend.
Wer ihn an der Theke stehend trinkt, trinkt ihn billiger – für gewöhnlich kostet der Espresso dann zwischen 1 € und 1,20€. Ein Cappuccino etwa 1,40€. Wer sich an den Tisch setzt und dort bestellt, zahlt einen Aufpreis für den Service („servizio“) und je nach Lage und Lokal kann dieser Aufpreis ordentlich ausfallen!

Häufig ist es in den Bars völlig in Ordnung, sein Getränk an der Bar zu bestellen und dann selbst an einen Tisch zu tragen. Auch dann zahlt man nur den Banco-Preis. An sehr touristischen Plätzen gilt der Banco-Preis allerdings nur, wenn man auch wirklich an der Theke stehen bleibt – sonst muss man den Tischpreis zahlen, auch wenn man das Getränk selbst hingetragen hat.
Im Zweifelsfall einfach nachfragen, ob ihr euch mit eurem Getränk an einen Tisch setzen könnt!


Essen gehen in Florenz: Toskanische Essgewohnheiten

Die italienischen Essgewohnheiten unterscheiden sich in einigen Punkten deutlich von denen in Deutschland und Österreich. Hier möchte ich deshalb auch einige Informationen darüber geben, so dass ihr euch das ein oder andere Fettnäpfchen beim Essen gehen in Florenz ersparen könnt.

Frühstücken in Florenz: italienisch in den Tag starten

La Colazione – das Frühstück – fällt in Italien traditionell kleiner aus als in Deutschland. Wer hofft, in Italien groß Brunchen gehen oder ein üppiges süßes UND salziges Frühstück aufgetischt zu bekommen, wird enttäuscht werden. Natürlich gibt es Lokale, in denen „American Breakfast“ angeboten wird und viele Hotels haben sich auf den Geschmack der internationalen Touristen eingestellt. Wenn euch ein üppigeres Frühstück wichtig ist, solltet ihr bei der Hotelbuchung auf „kontinentales Frühstück“ achten.

Der Italiener startet seinen Tag in einer Bar mit einem für gewöhnlich schnellen und süßen Frühstück: Es gibt meist einen Cappuccino und dazu ein Süßteilchen, häufig ein Cornetto (also ein Croissant), das ungefüllt („vuoto“) oder gefüllt sein kann: Mit Crema (einer Vanillecreme), Schokolade, Pistazie (italienisch: „Pistacchio“ [sprich: Pistakkio]) oder Marmelade.

Typisch italienisches Frühstück, hier auf Procida 2018

Mittagessen in Florenz

Il pranzo, das Mittagessen, ist – außer an Sonn- und Feiertagen, wenn Familie und Freunde gemeinsam ausgiebig tafeln – meist eine einfachere und schnellere Angelegenheit. In vielen Restaurants gibt es Mittagsmenus zu Fixpreisen, die meist aus einem Pastagericht oder einem Fleischgericht bestehen, dazu Wasser und hinterher einen Espresso.
Niemand wird euch scheel anschauen, wenn ihr zum Mittagessen einfach nur eine Pasta bestellt.

Abendessen in Florenz: Die Hauptmahlzeit in Italien

La Cena [sprich: „tschena“] – also das Abendessen – ist für Italiener im Allgemeinen, also auch für die Toskaner, eine wichtige Angelegenheit, die sehr lange dauern kann.
Die klassische Menüfolge hat vier Gänge: Antipasto – also die Vorspeise. Primo – ein Pasta- oder Reisgericht. Secondo – Fleisch oder Fisch, auf Wunsch mit Beilagen (Contorni). Danach ein Dolce [sprich: Doltsche] und am Ende einen Digestivo [„Didschestivo“], zum Beispiel einen Amaro oder einen Grappa – fragt am besten, was es gerade Gutes zur Auswahl gibt – oder einen Caffè zur Verdauung.
Muss man sich durch das ganze Menü hindurchquälen? Nein, muss man nicht! Zwar wird es nicht sehr gerne gesehen – wie ich oben schon schrieb – wenn man in einem guten Restaurant zum Abendessen nur einen Teller Pasta bestellt, aber es erwartet auch niemand, dass man alle vier Gänge verputzt.
Wir machen es für gewöhnlich so, dass wir Antipasti für den Tisch bestellen und teilen, danach isst jeder ein Primo oder Secondo, je nach Gusto, und am Ende gibt es fast immer noch ein Dolce und einen Caffè oder Digestivo. Damit sind wir bisher noch NIE scheel angesehen worden.

Übrigens: Die Italiener essen etwas später als die Deutschen und Österreicher. Um 18 Uhr sitzt hier niemand am Abendbrottisch. Die Restaurants öffnen zum Abendessen meist erst um 19 Uhr, die Italiener trudeln dann gegen 20 Uhr ein. Wer wie ich immer noch einen Magen nach deutscher Uhrzeit hat, kann häufig um 19 Uhr spontan einen Tisch in einem Lokal finden. Darauf verlassen sollte man sich aber nicht.
Um 18 Uhr sitzen die Italiener übrigens noch beim Aperitivo.

Essen gehen in Florenz: Zum Aperitivo gibt es oft kleine Häppchen, um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken

Pane e Coperto ist KEINE Touristenabzocke!

Manchmal liest man von entrüsteten Touristen, dass ihre Rechnung am Ende höher war, als die Summe der von ihnen konsumierten Speisen. Auf der Rechnung tauchte dann das Wort „Coperto“ auf und sie waren ganz sicher, dass sie hier als Touristen übers Ohr gehauen wurden! Seid beruhigt: Das ist keine Touristen-Abzocke! Pane e Coperto (wörtlich: Brot und Gedeck) zahlt jeder in einem italienischen Restaurant. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen: Ein Restaurant, das groß am Eingang damit wirbt, kein Coperto zu verlangen, ist ein Restaurant, dass sich ausschließlich an Touristen richtet. Italiener haben kein Problem damit, Coperto zu zahlen, denn für sie gehört das ganz normal zum Restaurant-Besuch dazu.
Die Höhe des Coperto liegt meist bei 2€ bis 4€ (letzteres für hochpreisigere Restaurants) und ist immer in der Speisekarte angegeben.
Manchmal – allerdings eher selten – kommt noch ein kleiner Aufschlag für Servizio hinzu.


Essen gehen in Florenz: Typische toskanische Gerichte

Es ist verständlich: Wer nach Italien reist, möchte auch einmal Pizza essen gehen! Auch die Florentiner gehen gerne Pizza essen und es gibt sehr gute Pizzerien in der Stadt. Typisch toskanisch ist der belegte Teigfladen allerdings nicht.

Häufig wird italienische Küche unter „Pizza & Pasta“ subsummiert und dabei etwas außer Acht gelassen, dass jede Region ihre kulinarischen Eigenheiten hat – und es natürlich auch große Unterschiede gibt zwischen Küstenregionen und dem Inland.

Hier ein paar typisch toskanische, gastronomische Besonderheiten und Gerichte. Daneben gibt es natürlich aber auch die anderen italienischen Pastaklassiker.

Wein und Oliven: Nur zwei Klassiker aus der Toskana

  • Florenz liegt für italienische Verhältnisse ziemlich weit weg vom Meer. Natürlich isst man auch an der toskanischen Küste Fisch und Meeresfrüchte und findet entsprechende Restaurants auch in Florenz. Viele typisch toskanische – aber v.a. die in Florenz typischen – Gerichte sind aber Inland-Produkte, die aus den waldigen Hügeln, die weite Teile der Toskana bedecken, kommen: Wildschwein (italienisch cinghiale – sprich: Tschingiale) und andere Wildgerichte, saisonal auch Trüffel (tartufo) oder Steinpilze (porcini – sprich: Portschini). Diese gibt es in allen Varianten: In der Salami, auf der Pizza, mit Pasta, auf den Crostini…
  • Bistecca alla Fiorentina (oder auch nur kurz: Bistecca Fiorentina): DAS florentinische Gericht schlechthin! Ein T-Bone-Steak vom Rind – wobei traditionell lokale Rinderrassen verwendet werden – das nur sehr kurz angegrillt und nur mit etwas Salz und manchmal etwas Pfeffer gewürzt wird.
    Es ist absolut verpönt, die Bistecca durchgebraten oder medium zu bestellen. Ein Restaurant, das etwas auf sich hält, würde diese Bestellung auch niemals entgegennehmen. Das Fleisch wird oft vor dem Grillen den Gästen in rohem Zustand präsentiert, damit diese sich von der Qualität des Fleisches überzeugen können. Da die Bistecca nur sehr kurz angegrillt wird, muss das Fleisch 1a sein. Beim Verzehr der Bistecca zu sparen, ist also absolut keine gute Idee!
    Die Bistecca wird meist mit Knochen serviert, manchmal direkt vor den Augen der Gäste geschnitten. Dabei hat eine Bistecca ein Gewicht von 800 g bis zu 1300 g. Das Gericht ist also durchaus geeignet, um es zu teilen. Darüber wird auch niemand die Nase rümpfen, wenn ihr das tut.
  • Toskanische Haustierrassen: Die lokalen Rinderrassen, die traditionell für die Bistecca genutzt werden, sind einmal die Chianina-, zum anderen manchmal auch die Maremmana-Rinder. Beide Rinderrassen findet man auch sonst immer wieder einmal auf dem Speisezettel typisch toskanischer Restaurants. Ebenso wie die typische Schweinereasse der Toskana: Das Cinta Senese Schwein.
  • Toskanisches Brot ist ungesalzen. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig und zugegeben, es schmeckt für unsere Zungen etwas langweilig (übrigens auch für viele Italiener aus anderen Regionen). Wenn ihr etwas mit Salz haben wollt, solltet ihr zur Schiacciata [sprich: „Skiatschata“] greifen, die es häufig auch in den sogenannten Schiacciaterie belegt zu kaufen gibt. Die Schiacciata ist der Focaccia vergleichbar, wenn sie auch nicht identisch sind.

Italienischer Alltag in Oltrarno. Toskanisches Brot ist traditionell ungesalzen

  • Da das toskanische Brot für sich nicht besonders spannend schmeckt und auch recht schnell alt wird, gibt es in der toskanischen Küche eine ganze Reihe Rezepte für die Nachnutzung alten Brotes. Sie stammen aus der „Arme Leute-Küche“, sind aber sehr schmackhaft und heute auch oft auf den Speisekarten der toskanischen Restaurants zu finden. Das erste ist die Pappa al Pomodoro, eine Art „Tomaten-Brot-Suppe“, die kalt oder heiß serviert werden kann. Eine weitere Variante der Brotsuppe ist die Ribollita, wörtlich die Wiederaufgekochte bzw. Wiederaufgewärmte. Auch die Ribollita entstammt der cucina povera und enthielt ursprünglich die Gemüsereste vom Vortag mit altem Brot. Mein besonderer Favorit ist die Panzanella, ein Brotsalat aus Tomaten, Zwiebeln, Gurken, Kräutern und Brot. Ein leckeres leichtes Gericht für den Sommer.
  • Wo wir gerade bei der Arme-Leute-Küche sind: Auch in der Toskana haben sich viele Gerichte aus dieser entwickelt, aus der Tatsache, dass man früher einfach alles verarbeitete und nichts verkommen ließ. Zwei florentinische Spezialitäten sind Innereien vom Rind: Lampredotto und Trippa. Während der Lampredotto aus dem Labmagen des Rinds besteht, ist die Trippa ein Gericht aus Kutteln.
    Ich gestehe, ich habe keines der Gerichte probiert, da mir allein der Anblick den Magen umdreht. Die Konsistenz sieht für meine Augen einfach nicht besonders einladend aus. Ich weiß aber, dass einige diese Gerichte sehr schätzen und gerade in Florenz sind sie so beliebt, dass es immer noch etliche Straßenstände in der Stadt gibt – die sogenannten Trippai – wo man diese Gerichte schnell zwischendurch bekommt.
  • Tagliere [sprich: Taljere]:  Es handelt sich um eine Platte mit aufgeschnittenen kalten Speisen. Meist verschiedene Salami- und Schinken-Sorten, häufig auch Käse. Taglieri sind populär sowohl als Antipasto als auch zum Aperitivo. Meist sind sie wirklich üppig und ideal zum Teilen für den ganzen Tisch.
  • Beim toskanischen Käse hat ganz klar der Pecorino die Nase vorn. Den Schafskäse gibt es in zahlreichen Varianten und Reifegraden. Vergeblich sucht man dagegen eine Auswahl an Weichkäsen, wie man sie aus Frankreich kennt.
  • Ebenfalls sehr populär zum Aperitivo oder als Antipasto sind Crostini (belegte geröstete Weißbrotscheiben, wie Bruschetta). Eine meiner liebsten Variante sind Fegatini: Crostini mit einer Creme aus Hühnerleber. Sehr sehr fein zu einem guten Glas Wein.

Klassische Vorspeise: Tagliere di Salumi e Formaggi – hier in Montefioralle im Chianti-Gebiet


Eisessen in Florenz: Wie bestellt man Eis in Italien?

Anders als in Deutschland bestellt man in Italien nicht Kugeln, die eine bestimmte Summe kosten, sondern nach Waffel- bzw. Bechergröße.
Normalerweise stehen auf der Theke Becher (Coppetta) und Waffeln (Cono) verschiedener Größe mit den zugehörigen Preisen. Man bestellt dann also nicht „Einmal Schokolade und Erdbeer“, sondern „Für 3€ bitte Schokolade und Erdbeer“ – oder „für 3€ Schokolade, Erdbeer und Vanille“. So viele Sorten wie halt in den Becher passen.
Deutsche, die – wie zuhause – einfach „einmal Schokolade und Erdbeer“ bestellen, werden natürlich mit der größten (und teuersten!) Portion beglückt und sind dann oft verwundert, dass in Italien „zwei Kugeln“ doch tatsächlich 8€ kosten.
In die kleinste Becher/Waffelgröße bekommt man für gewöhnlich nur zwei verschiedene Sorten. In die anderen kann man ziemlich viele verschiedene Eissorten hineinpacken lassen.

Eisessen gehört auch in Florenz dazu!


Aperitivo: der italienische Weg, um den Abend entspannt zu beginnen

In Florenz – und allgemein in Italien – ist es sehr weit verbreitet, einen „Aperitivo zu nehmen“ („prendere un’aperitivo„). Ab 18 Uhr zieht man los, um den Abend so zu beginnen. Zum Aperitivo gibt es auch in Florenz aber nicht nur ein Getränk, sondern dazu werden Appetithäppchen gereicht. Die Idee ist, damit die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken, das normalerweise ab 20 Uhr eingenommen wird.
Mitunter ist es auch nur das: Ein Schälchen Knabberzeug oder eine Kleinigkeit zum Appetit anregen. Manchmal gibt es aber ein ganzes Buffet, von dem man durchaus satt werden kann. Letzteres ist gerade bei jungen Leuten und Studenten sehr beliebt.

Ulrike von Zypresse Unterwegs berichtet euch auch hier von der gut-italienischen Sitte des Aperitivo

Essen gehen in Florenz: Aperitivo einfach und klassisch – Spritz mit etwas Knabberzeug


Sehen, staunen, schmecken: Der Mercato Centrale in Florenz

Nein, der Mercato Centrale ist natürlich nicht neu! Die Markthalle aus dem 19. Jahrhundert erlebte ich schon bei meinem ersten Florenzbesuch. Und schon damals war es ein echter Genuss, durch die Stände zu schlendern, die vielen Wurst-, Käse- und Gewürzsorten zu bestaunen oder auch einmal zu probieren. Die Stände mit Eingelegtem, frisch Verarbeitetem oder gar frisch zubereiteter Pasta ließen einem schon damals das Wasser im Mund zusammen laufen. Dazwischen gibt es Metzger, Obst- und Gemüsestände, wo die Anwohner, die sich noch nicht von AirBnB aus dem Zentrum haben vertreiben lassen, ihre Einkäufe tätigen.

Seit 2014 ist das erste Obergeschoss neu eröffnet worden. Dort kann man all die Dinge, an denen man sich im Erdgeschoss soeben Appetit geholt hat, nun vor Ort verkosten.
Zwar ist das Ganze inzwischen recht touristisch geworden, aber man sieht auch nach wie vor Einheimische, die sich hier ein schnelles Mittagessen holen oder einkaufen gehen. Und die Atmosphäre einer italienischen Markthalle ist einfach etwas, was man nicht versäumen sollte.

Essen in Florenz: Mercato Centrale


Hoteltipps für Florenz

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Die (meiner Meinung nach) schönsten Viertel, um in Florenz zu übernachten

Bitte bucht für euren Florenz-Urlaub keine AirBnB-Wohnung.

Natürlich ist AirBnB quasi alternativlos, wenn man zum Beispiel beruflich für einen oder mehrere Monate in eine Stadt muss und auch dort arbeiten möchte. Für einen normalen Urlaub gibt es aber zahlreiche Alternativen – gerade in einer Stadt wie Florenz.

Ich weiß, dass es reizvoll klingt, möglichst „authentisch wie die Florentiner“ zu leben, wenn man eine AirBnB-Wohnung bucht – aber das ist nicht der Fall. Im Gegenteil: Die Wohnungen werden in großer Zahl von großen Unternehmen aufgekauft, die ganze Häuser als AirBnB-Wohnungen vermieten. In ganzen Straßenzügen leben keine Florentiner mehr, weil man sich die Mieten nicht mehr leisten kann. Über AirBnB ist einfach mehr einzunehmen. Bereits 30% der Wohnungen im Zentrum von Florenz werden heute über AirBnB angeboten. Das ist Wohnraum, der auf dem normalen Wohnungsmarkt fehlt! Die Mieten in Florenz sind seit 2016 um 42% gestiegen.

„Venedig ist verloren, aber Florenz können wir noch retten“, sagt Massimo Torelli. Als Touristen können und sollten wir unseren Teil dazu beitragen, Florenz auch als lebenswerte Stadt für die Einheimischen zu erhalten!

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Ich sage es gleich vorneweg: Bei Städtetrips bin ich ein Fan von zentral gelegenen Unterkünften. Sie geben einem die Möglichkeit, gleich aus der Türe heraus mitten im Geschehen zu sein – und auch am Nachmittag kurz einen Zwischenstopp zu Hause einlegen zu können.

Bei meinen ersten zwei Aufenthalten in Florenz wohnte ich jedes Mal privat, einmal – während meines Sprachkurses – im Viertel Santo Spirito *  bzw. San Frediano* .
Es gibt dort einige ansprechende Hotels – und wer gerne etwas abseits vom Rummel wohnen möchte, ist dort auf jeden Fall richtig. Genauso wie in den direkt daneben liegenden Viertel  San Nicolo*, in dem sich aber viele Kneipen und Lokale befinden. Wer es abends sehr ruhig haben möchte, ist dort vielleicht falsch.
Bei meinem zweiten Aufenthalt lebte ich in der Nähe von Santa Croce.*
Auch dies ein bisschen abseits von den touristischen Hauptrouten, aber zentral genug, um zu Fuß die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erkunden.

Unweit von Santo Spirito wohnte ich im April 2009

Santo Spirito war auch natürlich eines der Viertel, in dem ich nach einer Unterkunft für den Familienausflug vor einigen Jahren suchte (und auch, wo ich zuerst nach einer Wohnung suchte, als ich nach Florenz zog). In die engere Auswahl kamen damals z.B. das B&B Althea Rooms * und das B&B Home in Florence* , sowie das Hotel Palazzo Guadagni* . Letztendlich entschied ich mich dann aber doch für das B&B Il Bargello (siehe unten).

Ein weiteres Viertel, das ich noch für einen Städtetrip in Florenz empfehlen könnte, wäre das Viertel San Marco / Santissima Annunziata.* Dieser Bereich liegt noch im Zentrum, aber wie die anderen genannten ein paar Schritte außerhalb des touristischen Ballungsgebietes.
Hier findet man sowohl einfachere Hotels, aber auch Luxushotels wie das Four Seasons* oder das Hotel Regency*.

Santa Croce

Santa Croce ist nur wenige Gehminuten vom Dom entfernt. Hier der Blick vom Campanile

Unsere Unterkunft: Das B&B Il Bargello*

Bei meinem Besuch 2017 übernachtete ich zum ersten Mal in einem Bed&Breakfast im Centro Storico* , direkt in der Nähe des Duomo* .  Da ich mit meiner Familie reiste, wir also als sechsköpfige Gruppe unterwegs waren, suchte ich dafür auch eine passende Unterkunft, in der es vielleicht auch zentrale Räume zum Aufenthalt gäbe.
Und ich bin der Ansicht, wirklich die ideale Unterkunft gefunden zu haben. Ich hätte kein Problem gehabt bei meinem nächsten Besuch wieder dort abzusteigen: Im BeB Il Bargello*, direkt in der Florentiner Altstadt.
Ja, man kann in der Florentiner Innenstadt übernachten, ohne sich finanziell zu verausgaben und auch ohne ständig Lärm ausgesetzt zu sein. Das B&B Il Bargello liegt schräg gegenüber von der Badia Fiorentina, ums Eck befindet sich das namensgebende Nationalmuseum Il Bargello, Dom und Piazza della Signoria sind nur wenige Gehminuten entfernt. Doch durch die Lage in einer Seitengasse und v.a. im obersten Stockwerk eines alten Hauses ist die Unterkunft trotzdem relativ ruhig. Das Haus ist alt: Das bedeutete nicht nur, dass die Räume hoch waren mit alten Holzbalken an der Decke – sondern es heißt auch, dass es keinen Aufzug gibt. Für den Aufstieg ist Beinarbeit von Nöten!

Hoteltipp Florenz

Die beiden Betreiberinnen stammen ursprünglich aus den USA bzw. aus Kanada und sind somit die idealen Ansprechpartner auch für diejenigen, die kein Italienisch sprechen. Obendrein zaubern sie einem ein fantastisches Frühstück, auch wenn sie mit unserer deutschen Überpünktlichkeit (fünf vor acht standen wir parat, da es um 8 Uhr Frühstück gab 😉 ) ein bisschen überfordert waren.
Als Gast kann man den Kühlschrank nutzen, wovon wir durchaus Gebrauch gemacht haben. Manchmal deckten wir uns im Supermarkt mit Antipasti ein, die wir dann zusammen zu Hause verspeisten. Manchmal machten wir einen kurzen Abstecher für einen Mittagssnack in unser B&B, denn durch die sehr zentrale Lage, war das auch kein Problem. Und obendrein lag immer etwas Aperol gut gekühlt im Kühlschrank, den wir uns abends gemütlich mit Ausblick gönnten.
Denn das absolut Beste war – und da waren wir uns alle einig – die Dachterrasse, von der man die Türme der Badia und des Bargello sowie die Kuppel des Domes sehen konnte. Wirklich… viel besser hätten wir es nicht erwischen können.


Soweit also meine Tipps für Florenz. Ich hoffe, ich konnte euch einen Einblick bescheren und euch die Suche nach einem Lokal und einem Hotel etwas erleichtern. Wie immer sind meine Tipps in keinster Weise vollständig und beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen.

Ich freue mich über Rückmeldungen – und natürlich über eure Tipps und Erfahrungen.

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Das Leben ist zu kurz, um schlecht zu essen und schlecht zu trinken – erneut eine Botschaft im Mercato Centrale


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Noch immer Lust auf Italien?


Offenlegung: all meine Restaurantbesuche in Florenz und in der Toskana wurden selbst finanziert.

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13 Gedanken zu “Essen gehen in Florenz: Tipps für Restaurantsuche & Aperitivo [+Hoteltipps]

  1. Ich war noch nie in Florenz, aber das sieht bezaubernd aus bei dir. Vor allem die Herberge und das Eis. Und dieses Foto von Santa Croce ist wirklich der Hammer. Wunderbar. Abgesehen davon:

  2. Jetzt hab ich zu schnell auf send gedrückt. Also: Das B& B ist ja genau so, wie man sich ein Zimmer in Italien wünscht. Ich mir jedenfalls. Wunderbar, dass du Tipps gibst, wo man auch authentisch wohnen kann, danke dir dafür.

  3. Auf der Piazza Santo Spirito war ich vom Gustapanino begeistert, den ersten Stock in der Markthalle fand ich persönlich nicht so toll, dafür habe ich unten stundenlang dem berühmten Nudelmacher zugesehen…

    • wirklich? Du fandest den ersten Stock nicht gut? Warum?
      Ich fand das, was wir dort gegessen haben SO großartig <3 V.a. nachdem wir uns unten gerade erst Gusto geholt hatten 😀
      Das Gustapanino werd ich oben mitaufnehmen (vll. mach ich mal nen Punkt "Lesertipps", wenn genug rein kommt 😀 )

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  5. Pingback: „due passi“ abseits der Touristenströme – 14 Tipps für Florenz | wandernd

  6. Irgendwie erkenne ich nach knapp 30 Minuten immer mehr Parallelen:
    Bamberg, Weimar, Eisenach, Wartburg, Fulda, Leipzig, Venedig, Carnevale di Venezia, Golf von Neapel, Amalfiküste, Bologna, Santo Spirito Florenz, Sizilien…
    Auch wenn bei einem Vergleich mit einer meiner absoluten Lieblings-Städte Bologna, Florenz eher mager wegkommt.
    Für mich ist Florenz, bzw. die Erinnerung an meinen Aufenthalt dort, eher ein Vorort von Tokio und die Stadt des Geld-Abzockens.
    Aber nichts desto trotz, gedenke man dem frz. Schriftsteller STENDHAL, der in Florenz in eine Art Rausch der Begeisterung geriet.
    herrrothwandertwieder

    • oje, so ein schlechtes Bild von Florenz? wie lange warst du denn dort? Ich habe eben immer festgestellt, dass das Bild, das Leute aus Florenz mitnehmen, immer besser wird, je länger sie bleiben … tagestouristen haben meist keinen guten Eindruck.

  7. Liebe Ilona,
    super Artikel, sehr informativ für Italien-Laien wie uns. Italien macht es dem Durchschnittstouristen trotz seines genialen Essens leider nicht immer ganz einfach, wenn man sich nicht richtig mit der Etikette auskennt. Wir waren da auf jeden Fall schon häufig verunsichert. Wann ist man was wo in welchem Outfit – gar nicht so einfach… Diesbezüglich, das müssen wir ganz ehrlich sagen, lieben wir die unprätentiösen Lokale Portugals oder Griechenlands schon sehr. Zwei Fragen noch:
    1) Ist es tatsächlich ein No-go, wenn man zu seiner Fischpasta Parmesan wünscht? Geht Fisch und Käse gar nicht?
    2) Ich habe mal gehört, dass man zur Pizza Bier trinken sollte, keinen Wein. Was meinst du?
    Viele Grüße nach Florenz, Gabi

    • Hallo Gabi, ach, ich finde die Italiener sind da gar nicht SOOOOO prätentiös! Klar, in ein sehr schickes Restaurant geht man nicht mit schlammigen Hosen. Aber das würde man auch in Deutschland nicht machen. In die normale Trattoria im Ort gehen wir auch mit Wanderkluft.

      Zu deinen Fragen:
      1. hmm, gute Frage, ob das wirklich so ein großes NoGo ist. Ich habs tatsächlich noch nie gesehen und nie Käse zum Fisch dazu bekommen. Es kommt mir jetzt auf den ersten Blick auch sehr ungewöhnlich vor.
      2. Zur Pizza kannst du trinken, was du willst. Ein Bier zur Pizza zu nehmen ist gewöhnlicher als zu einer Pasta. Aber Du kannst genauso gut einen Wein dazu trinken.

  8. Spannend zu lesen! Speziell den Teil mit den NoGos finde ich interessant.
    Ich finde den italienischen Konservatismus, wenn es ums Essen geht immer unterhaltsam.
    Ich habe während eines Wochenendes im Kreise einer italienischen Familie viel darüber gelernt, wie wichtig auch die präzise Einhaltung eines Rezepts ist. Und dass es regelrechte regionale Glaubenskämpfe bezüglich der „richtigen“ Zutaten bestimmter Gerichte gibt. 😄
    Allerdings auch mit einer gewissen Portion Selbstironie.

    Betrachtest du deine Punkte zum Cappuccino am Abend oder Spritz zum Essen wirklich als absolute NoGos, im Sinne von unsensiblem Verhalten ?
    Oder sollte man sich nicht nur einfach auf eine humorvoll vorgetragene Demütigung durch das Personal gefasst machen, wenn man sich nach dem Abendessen noch einen Milchkaffee bestellt? 😉

    • Jaja, das Essen und die richtigen Zutaten sind den Italienern heilig. Wie ausgiebig sie über Essen diskutieren können, amüsiert mich auch immer. Eine Gruppe Italiener beim Bestellen im Lokal zu beobachten, ist auch immer sehr unterhaltsam 😉 Da wird alles mit dem Kellner durchdiskutiert…

      Den Cappuccino nach dem Abendessen halte ich für ein absolutes NoGo. Vor ein paar Jahren hatte ich auf dem Blog eine Interview-Reihe und Giovanna, eine italienische Bekannte, schrieb damals auch auf die Frage, was Besucher Italiens definitiv nicht tun sollten: „Don’t ask for a cappuccino after dinner, seriously.“
      (Du kannst das ganze Interview hier nachlesen)
      Ich glaube, den Italienern tut das richtig weh… Am Nachmittag einfach mal so einen Cappuccino trinken ruft wahrscheinlich eher eine gehobene Augenbraue hervor…

      Der Spritz zum Essen ist eher ungewöhnlich und ein klares Zeichen, dass jemand hier im Italienurlaub ist und es sich jetzt gerade so richtig gut gehen lassen will. Ich glaube, das wird weniger streng genommen.

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